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«%ASFF_YYYY_ID»

Bundesbeschluss

Vorentwurf

über die Genehmigung und Umsetzung des Abkommens

zwischen der Schweiz und der EU über Elektrizität

(Weiterentwicklung der bilateralen Beziehungen)

vom …

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 54 Absatz 1 und 166 Absatz 2 der Bundesverfassung (BV)

1

,

nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom …

2

,

beschliesst:

Art. 1

1

Das Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europä-

ischen Union über Elektrizität

3

wird genehmigt.

2

Der Bundesrat wird ermächtigt, das Abkommen zu ratifizieren.

Art. 2

Die Änderung der Bundesgesetze im Anhang wird angenommen.

Art. 3

1

Dieser Beschluss untersteht dem fakultativen Referendum (Art. 141 Abs. 1 Bst. d

Ziff. 3 und Art. 141

a

Abs. 2 BV).

2

Der Bundesrat bestimmt das Inkrafttreten der Änderung der Bundesgesetze im An-

hang.

1

SR

101

2

BBl

20XX

3

SR ...; BBl

20XX

...

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

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Anhang

(Art. 2)

Änderung anderer Erlasse

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

1. Energiegesetz vom 30. September 2016

4

Art

.

15

Abnahme- und Vergütungspflicht

1

Grundversorger im Sinne von Artikel 6 Absatz 1 des Stromversorgungsgesetzes

vom 23. März 2007

5

(StromVG) und Gasnetzbetreiber haben in ihrem Netzgebiet ab-

zunehmen und angemessen zu vergüten:

a. die ihnen angebotene Elektrizität aus Anlagen mit einer Leistung von höchs-

tens 200 kW;

b.

das ihnen angebotene erneuerbare Gas.

2

Kann sich der Grundversorger im Sinne von Artikel 6 Absatz 1 StromVG oder der

Gasnetzbetreiber mit dem Produzenten über die Vergütung nicht einigen, so gilt Fol-

gendes:

a.

Bei Elektrizität richtet sich die Vergütung nach dem Marktpreis im Zeitpunkt

der Einspeisung.

b.

Bei erneuerbarem Gas orientiert sich die Vergütung am Preis, den der Gas-

netzbetreiber für den Kauf bei einem Dritten zu zahlen hätte.

3

Die Absätze 1 und 2 sind nicht anwendbar, wenn die Produzenten am Einspeisever-

gütungssystem (Art. 19) teilnehmen oder Betriebskostenbeiträge (Art. 33

a

) erhalten.

Art. 29d Abs. 4

4

Ist der Marktpreis länger als eine Stunde ununterbrochen negativ, so erhalten Be-

treiber von Anlagen mit einer Leistung ab 150 kW, für die während diesem Zeit-

raum eingespeiste Elektrizität keine gleitende Marktprämie, sofern die Anlage ab

dem 1. Januar 2027 in Betrieb genommen wurde.

Art. 33a Abs. 2

bis

2bis

Ist der Marktpreis länger als eine Stunde ununterbrochen negativ, so erhalten Be-

treiber von Anlagen mit einer Leistung ab 150 kW, für die während diesem Zeitraum

eingespeiste Elektrizität keinen Betriebskostenbeitrag.

4

SR

730.0

5

SR

734.7

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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Art. 75d

Übergangsbestimmung zur Änderung vom …

Betreiber von Anlagen zur Produktion von Elektrizität aus erneuerbaren Energien mit

einer Leistung von weniger als 150 kW haben ab Inkrafttreten der Änderung vom …

während drei Jahren Anspruch auf eine Minimalvergütung, sofern:

a. ihre Anlage die Anforderungen nach Artikel 15 des bisherigen Rechts erfüllt;

und

b. ihre Anlage zwischen dem 1. Januar 2026 und dem Inkrafttreten der Änderung

vom … in Betrieb genommen wurde.

2. Stromversorgungsgesetz vom 23. März 2007

6

Art. 1 Abs. 2 Bst. c

2

Es soll ausserdem die Rahmenbedingungen festlegen für:

c.

die aktive Teilnahme der Endverbraucher am Elektrizitätsmarkt.

Art. 4 Abs. 1 Bst. b

bis

1

In diesem Gesetz bedeuten:

b

bis

.

Elektrizitätsversorgungsunternehmen

: Unternehmen, das neben der Tätigkeit

als Lieferant im Elektrizitätsmarkt oder in der Grundversorger auch als Strom-

produzent, Stromhändler, Verteilnetzbetreiber oder in weiteren Bereichen tä-

tig sein kann;

Gliederungstitel vor Art. 4a

1

a

.

Kapitel: Belieferung der Endverbraucher im Elektrizitätsmarkt

Art. 4a

Freie Lieferantenwahl

Die Endverbraucher haben Anspruch auf freie Lieferantenwahl.

Art. 4b

Organisation und Registrierung der Lieferanten

1

Die Lieferanten müssen:

a.

hinreichend personelle und technische Ressourcen und genügend finanzielle

Mittel bereitstellen;

b.

einen Kundendienst anbieten; und

6

SR

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c.

ein angemessenes und wirksames Risikomanagement haben.

2

Sie müssen sich bei der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) regist-

rieren lassen. Das Register ist öffentlich.

Art. 4c

Stromlieferverträge

1

Lieferanten, die mindestens 50 000 Endverbraucher beliefern, müssen:

a.

allen Endverbrauchern Stromlieferverträge mit Festpreis und einer Laufzeit

von mindestens einem Jahr anbieten;

b.

den Endverbrauchern, die mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet

sind, Stromlieferverträge mit dynamischen Strompreisen anbieten.

2

Der Bundesrat legt fest:

a.

den obligatorischen Inhalt der Stromlieferverträge;

b.

wie Absatz 1 in den Verträgen umzusetzen ist;

c.

die Bedingungen für einseitige Vertragsänderungen durch den Lieferanten;

d.

Anforderungen an die Rechnung und damit verbundene Informationspflich-

ten.

Art. 4d

Lieferantenwechsel

1

Die Lieferanten müssen einen Lieferantenwechsel in möglichst kurzer Zeit abwi-

ckeln.

2

Ein Lieferantenwechsel auf Vertragsende darf für den Endverbraucher mit keinen

zusätzlichen Kosten verbunden sein.

3

Der Bundesrat regelt die Abwicklung eines Lieferantenwechsels, insbesondere die

Fristen sowie die Aufgaben der Lieferanten, der Netzbetreiber, der Bilanzgruppen und

des Betreibers der zentralen Datenplattform (Art. 17).

Gliederungstitel vor Art. 5

2. Kapitel: Versorgungssicherheit

1. Abschnitt: Gewährleistung der Grundversorgung

Art. 6

Grundversorgung

1

Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen, denen gemäss Artikel 5 Absatz 1 ein

Netzgebiet zugeteilt wurde, sind in ihrem Netzgebiet für die Grundversorgung zustän-

dig (Grundversorger).

1bis

Sie treffen die erforderlichen Massnahmen, damit sie die Endverbraucher in der

Grundversorgung jederzeit zu angemessenen Tarifen und mit der gewünschten Menge

an Elektrizität beliefern können.

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2

Endverbraucher, insbesondere Haushalte, die keinen Gebrauch von der freien Lie-

ferantenwahl machen, haben an Verbrauchsstätten mit einem Jahresverbrauch von

weniger als 50 MWh Anspruch, in der Grundversorgung beliefert zu werden.

3

Ein Grundversorger kann einen Dritten mit der Grundversorgung beauftragen.

4

Tritt ein Endverbraucher während des Tarifjahres in die Grundversorgung ein oder

aus dieser aus, so kann der Grundversorger einen finanziellen Ausgleich für die wirt-

schaftlichen Einbussen und Mehrkosten verlangen. Die ElCom macht Vorgaben zu

den anrechenbaren Kosten.

5

Der Bundesrat regelt das Verfahren für Eintritte in die und Austritte der Grundver-

sorgung, insbesondere die Aufgaben der Beteiligten sowie die Fristen und die Ter-

mine.

Art. 6a

Stromlieferverträge

Lieferanten, die mindestens 50 000 Endverbraucher in der Grundversorgung und im

Elektrizitätsmarkt beliefern, müssen mindestens die Stromlieferverträge nach Arti-

kel 4

c

Absatz 1 anbieten.

Art. 7

Tarifgestaltung und Rechnungsstellung

1

In die Grundversorgungstarife dürfen eingerechnet werden:

a.

bei eigenen Anlagen oder beteiligungsbedingten Bezügen: die durchschnittli-

chen Gestehungskosten dieser ganzen Produktion;

b.

bei Bezugsverträgen: die Beschaffungskosten;

c.

bei Abnahmen nach Artikel 15 EnG

7

: die entsprechende Vergütung;

d.

ein angemessener Gewinn.

2

Für die Festlegung der Grundversorgungstarife gelten zudem die folgenden Grunds-

ätze:

a.

Die Tarife sind für die Dauer eines Kalenderjahres festzulegen.

b.

Die Tarife müssen für Endverbraucher mit gleichartiger Verbrauchscharakte-

ristik, die von der gleichen Spannungsebene Elektrizität beziehen, einheitlich

sein.

c.

Der Umstand, dass die Endverbraucher gegebenenfalls auch Energie einspei-

sen, darf bei der Festlegung der Tarife nicht berücksichtigt werden.

d.

Die Lieferanten dürfen den Endverbrauchern in der Grundversorgung die

Kosten, die ihnen aufgrund von Zielvorgaben zur Steigerung der Effizienz

nach Artikel 46

b

EnG entstehen, nur im sie betreffenden Anteil anlasten; der

Bundesrat kann diese Kosten begrenzen.

3

Die Grundversorger veröffentlichen ihre Elektrizitätstarife und Jahresrechnungen.

7

SR

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4

Die Rechnungen an die Endverbraucher müssen transparent, verständlich und ver-

gleichbar sein. Die Grundversorger stellen zusätzlich zu den Kosten für die Elektrizi-

tät zugunsten der Netzbetreiber auch die Kosten für die Netznutzung und die anderen

Positionen nach Artikel 12 Absatz 2 in Rechnung. Der Bundesrat kann weitere An-

forderungen und Informationspflichten regeln.

Art. 7a

Mindestanteile an erneuerbarer Energie

1

Die Grundversorger bieten als Standard ein Elektrizitätsprodukt an, das insbeson-

dere auf der Nutzung von erneuerbarer Energie beruht (Standardstromprodukt).

2

Sie setzen in der Grundversorgung die folgenden Mindestanteile an Elektrizität ab:

a.

einen Mindestanteil an Elektrizität aus ihrer erweiterten Eigenproduktion aus

erneuerbaren Energien;

b.

einen Mindestanteil an Elektrizität aus erneuerbaren Energien; reicht ihre er-

weiterte Eigenproduktion dafür nicht aus, so beschaffen sie die nötigen Men-

gen über mittel- und langfristige Bezugsverträge.

3

Der Bundesrat legt die Mindestanteile an Elektrizität fest.

Art. 7b

Beschaffung der Elektrizität

1

Die Grundversorger beschaffen die erforderliche Elektrizität mit Beschaffungsstra-

tegien, die sie möglichst gegen Marktpreisschwankungen absichern.

2

Sie können die Beschaffungen ohne Ausschreibung vornehmen und gewährleisten

ein transparentes und diskriminierungsfreies Verfahren.

3

Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die sowohl Endverbraucher in der Grundver-

sorgung als auch Endverbraucher im Elektrizitätsmarkt beliefern, müssen die be-

schafften Elektrizitätsmengen für die beiden Geschäftsbereiche trennen und weisen

die Bezugsverträge, mit der ganzen oder einem Teil der Menge, mit Wirkung für die

gesamte Laufzeit dem jeweiligen Bereich zu und dokumentieren dies.

Art. 7c

Ersatzversorgung

1

Die Grundversorger sind in ihrem Netzgebiet auch für die Ersatzversorgung zustän-

dig, in der sie keiner Tarifordnung unterliegen. In dieser beliefern sie Endverbraucher:

a.

die beim Auslaufen eines Vertrags keinen neuen Lieferanten haben;

b.

deren Lieferant ausfällt.

2

Der Bundesrat regelt das Verfahren für Ein- und Austritte bei der Ersatzversorgung,

insbesondere die Aufgaben der Beteiligten sowie die Fristen und die Termine.

Art. 8 Abs. 3

3

Die Netzbetreiber orientieren die ElCom jährlich über den Betrieb und die Belastung

der Netze sowie über ausserordentliche Ereignisse.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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Art. 8a Abs. 3

3

Er bezeichnet die Behörden und Stellen, die in Anhang I Ziffer 15 des Stromabkom-

mens genannt werden.

Gliederungstitel vor Art. 8a

bis

2

a

. Abschnitt: Angemessenheit der Ressourcen für die

Stromversorgung und Energiereserve

Art. 8a

bis

Rahmenbedingungen für die Gewährleistung der

Versorgungssicherheit

1

Der Bundesrat legt auf Grundlage eines Vorschlages der ElCom das notwendige

Mass an Versorgungssicherheit fest (Zuverlässigkeitsstandard).

2

Die ElCom führt jährlich in Absprache mit dem Bundesamt für Energie (BFE) eine

Prüfung dazu durch, ob es Anhaltspunkte dafür gibt, dass die Nachfrage nach Strom

durch das vorhandene Angebot an Strom nicht ausreichend gedeckt werden kann (Prü-

fung der Angemessenheit der Ressourcen).

3

Ergibt die Prüfung der Angemessenheit der Ressourcen, dass die Ressourcen voraus-

sichtlich nicht angemessen sein werden, so erarbeitet das BFE zuhanden des Bundes-

rates einen Plan zur Reform des Strommarktes (Umsetzungsplan).

Art. 8b

Bildung, Dimensionierung und Auflösung der Energiereserve

1

Bestehen auch mit den Massnahmen des Umsetzungsplans Bedenken bezüglich der

Angemessenheit der Ressourcen, so kann eine Energiereserve gebildet werden.

2

Die ElCom erarbeitet in Absprache mit dem BFE einen Vorschlag für die Bildung

und die Dimensionierung einer Reserve.

3

Das Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunika-

tion (UVEK) entscheidet über die Bildung und Dimensionierung einer solchen Re-

serve auf der Grundlage des Vorschlags der ElCom und unter Berücksichtigung der

relevanten Stellungnahmen.

4

Die ElCom legt die übrigen Eckwerte der Wasserkraftreserve und der restlichen Re-

serve fest und überwacht die Umsetzung der Energiereserve.

5

Die ElCom überprüft in Absprache mit dem BFE regelmässig, ob die Erforderlich-

keit der Reservebildung weiter besteht und erstattet dem UVEK darüber Bericht.

6

Das UVEK entscheidet über die vorzeitige Auflösung der Reserve und kann dafür

Anordnungen treffen.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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Art. 8b

bis

Teilnehmer der Stromreserve

An der Bildung der Energiereserve nehmen teil:

a.

obligatorisch für die Wasserkraftreserve: die Betreiber von Speicherwasser-

kraftwerken ab einer Speicherkapazität von 10 GWh, die Wasser vorhalten;

b.

aufgrund von Ausschreibungen für die restliche Reserve: die Speicherbetrei-

ber und grössere Verbraucher mit einem Potenzial für Lastreduktion; diese

Reserveteilnehmer erhalten ein Entgelt für das Vorhalten von Energie und für

die Bereitschaft zur Lastreduktion.

Art. 8b

ter

Operative Abwicklung der Energiereserve

1

Die nationale Netzgesellschaft unterstützt die ElCom beim Vorschlag nach Arti-

kel 8

b

Absatz 2 und nimmt die operative Abwicklung der Energiereserve vor. Sie

schliesst mit den Teilnehmern der Wasserkraftreserve eine Vereinbarung über die

Teilnahme an der Reserve.

2

Die betroffenen Betreiber legen selber fest, in welchen Speicherwasserkraftwerken

sie die Reservemenge vorhalten, und können Abreden mit anderen Betreibern treffen,

damit diese die Vorhaltung vornehmen; sie halten sich für diese Modalitäten an die

Vorgaben nach Artikel 8bquater Absatz 4 Buchstabe b.

3

Für die restliche Reserve führt die nationale Netzgesellschaft die nötigen Ausschrei-

bungen durch und schliesst mit den Betreibern und Verbrauchern, denen sie einen

Zuschlag erteilt, ebenfalls eine Vereinbarung. Die Reserveteilnehmer erteilen der El-

Com und der nationalen Netzgesellschaft die notwendigen Auskünfte und stellen die

erforderlichen Unterlagen zur Verfügung.

Art. 8b

quater

Abruf der Energiereserve

1

Die Energiereserve steht zum Abruf frei, wenn

a.

an der Strombörse die nachgefragte Elektrizitätsmenge das Angebot über-

steigt (fehlende Markträumung):

1.

innerhalb des Tages,

2.

für den Folgetag;

b.

die Ressourcen im Regelenergiemarkt ausgeschöpft sind.

2

Die nationale Netzgesellschaft nimmt den Abruf nach einer durch die ElCom fest-

gelegten Abrufordnung und diskriminierungsfrei vor. Sie informiert das UVEK über

den Abruf.

3

Die Bilanzgruppen und die nachgelagerten Händler dürfen aus der Reserve abgeru-

fene Energie nicht mit Gewinn verkaufen.

4

Der Bundesrat kann Folgendes vorsehen:

a.

die Bildung von einzelnen Reserveteilen für länger als ein Jahr, insbesondere

bei der Wasserkraftreserve, und die Möglichkeit, zeitweise auf die Bildung

eines Reserveteils zu verzichten oder ihn vorzeitig aufzulösen;

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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b.

die Kriterien, nach denen bestimmt wird, welche Betreiber mit wieviel Ener-

gie obligatorisch an der Wasserkraftreserve teilnehmen müssen, wie sie die

Energie auf ihre Speicherseen verteilen und wie sie ihre Vorhalteverpflichtun-

gen durch andere Betreiber vornehmen lassen können, indem sie entspre-

chende Abreden treffen;

c.

eine moderate Pauschalabgeltung für die Wasservorhaltung, welche die aktu-

elle Marktsituation, die Preisdifferenz am Strommarkt zwischen den Winter-

und den Sommermonaten

sowie den Wert der Flexibilität berücksichtigt;

d.

Preisobergrenzen bei den Ausschreibungen;

e.

Sanktionen bei der Missachtung von Reservepflichten;

f.

die Abrufentschädigung, die der Unterschiedlichkeit der Reserveteile

Rech-

nung tragen kann;

g.

ein Aufgeld zulasten der Bilanzgruppen, die einen Abruf veranlasst haben;

h.

die allfällige Vorhaltung von Leistung.

Art. 8c Abs. 2 erster Satz

2

Die Stelle gibt die Daten der ElCom, dem BFE, der nationalen Netzgesellschaft, der

Organisation der wirtschaftlichen Landesversorgung und weiteren Bundesstellen im

für deren Aufgabenerfüllung notwendigen Umfang weiter. …

Art. 9d

Mehrjahrespläne

1

Verteilnetzbetreiber, die Netze mit einer Nennspannung von über 36 kV betreiben,

und Netzbetreiber, die mehr als 100 000 Endverbraucher versorgen, erstellen auf der

Grundlage des geltenden Szenariorahmens einen Mehrjahresplan, in dem sie die Ent-

wicklung ihres Netzes in den kommenden fünf bis zehn Jahren darstellen.

2

Die nationale Netzgesellschaft erstellt einen Mehrjahresplan, in dem sie die Ent-

wicklung ihres Netzes in den kommenden zehn Jahren darstellt.

3

Der Bundesrat bestimmt den Inhalt der Mehrjahrespläne, das Verfahren für die Ge-

nehmigung durch die ElCom und die Häufigkeit ihrer Aktualisierung. Die vorzule-

genden Mehrjahrespläne enthalten insbesondere folgende Elemente:

a.

eine Beschreibung der vorgesehenen Projekte und einen Nachweis ihrer Wirk-

samkeit und Angemessenheit aus technischer und wirtschaftlicher Sicht;

b.

eine Darstellung der Netzentwicklungsmassnahmen, die über die entspre-

chenden zehn Jahre hinaus vorgesehen sind.

Art. 10

Entflechtung

1

Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen müssen die Unabhängigkeit des Verteil-

netzbetriebs von den übrigen Tätigkeitsbereichen sicherstellen.

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2

Sie müssen:

a.

den Verteilnetzbereich buchhalterisch von den übrigen Tätigkeitsbereichen

trennen und dürfen keine Querfinanzierungen vornehmen;

b.

wirtschaftlich sensible Informationen, die aus dem Betrieb der Elektrizitäts-

netze gewonnen werden, unter Vorbehalt der gesetzlichen Offenlegungs-

pflichten vertraulich behandeln und dürfen sie nicht für andere Tätigkeitsbe-

reiche nutzen.

3

Die Verteilnetzbetreiber in einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit mehr als

100 000 angeschlossenen Endverbrauchern, und Verteilnetzbetreiber in einem Elekt-

rizitätsversorgungsunternehmen mit weniger als 100 000 angeschlossenen Endver-

brauchern, die Teil eines Konzerns oder einer staatlichen Struktur mit insgesamt mehr

als 100 000 angeschlossenen Endverbrauchern sind, müssen zusätzlich zu den Vorga-

ben nach Absatz 2 Folgendes einhalten:

a.

Der Verteilnetzbetrieb muss organisatorisch, personell und rechtlich von den

übrigen Tätigkeitsbereichen getrennt sein; eine Trennung von anderen Berei-

chen mit leitungsgebundenen Infrastrukturen ist, nur buchhalterisch erforder-

lich;

b.

Der Verteilnetzbetreiber muss in seiner Entscheidungsgewalt vom Elektrizi-

tätsversorgungsunternehmen unabhängig sein,

4

Der Bundesrat regelt die Anforderungen betreffend die Entflechtung nach Absatz 3

in Übereinstimmung von Artikel 35 der Richtlinie (EU) 2019/944

8

.

5

Sämtliche Verteilnetzbetreiber dürfen weder Eigentum an Speicheranlagen oder an

Ladestationen für Elektromobilität haben noch solche betreiben. Der Bundesrat kann

in Übereinstimmung mit den Artikeln 33 Absatz 3 und 36 Absatz 2 der Richtlinie

(EU) 2019/944 Ausnahmen vorsehen.

Art. 12 Abs. 1 Bst. b, 2 und 3

1

Die Netzbetreiber stellen die für die Netznutzung nötigen Informationen leicht zu-

gänglich bereit und veröffentlichen:

b.

Aufgehoben

2

Die Rechnungen an die Endverbraucher müssen transparent, verständlich und ver-

gleichbar sein. Es müssen gesondert ausgewiesen werden:

a.

das Netznutzungsentgelt;

b.

die Abgaben und Leistungen an Gemeinwesen;

c.

weitere vom Bundesrat bezeichnete Kostenposten.

3

Der Bundesrat regelt die weiteren Anforderungen an die Rechnungsstellung.

8

Richtlinie (EU) 2019/944 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juni 2019

über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt und zur Änderung der

Richtlinie 2012/27/EU (Neufassung), in der für die Schweiz gemäss Anhang I des Strom-

abkommens (SR ....) jeweils verbindlichen Fassung.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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Art. 13 Abs. 2 Bst. c

Aufgehoben

Art. 14

bis

Abs. 6

6

Die Reduktion wird auf Gesuch hin gewährt. Das Gesuch ist bis spätestens 31. Mai

2025 beim UVEK einzureichen.

Art. 16 Abs. 1 zweiter Satz sowie 2 und 3

Aufgehoben

Art. 17 Abs. 1, 2 und 5

1

Überschreitet die Nachfrage nach grenzüberschreitender Übertragungskapazität die

verfügbare Kapazität, so teilt die nationale Netzgesellschaft die Kapazität nach den

Regeln des Stromabkommens nach marktorientierten Verfahren zu.

2

Vorrang bei dieser Zuteilung haben Lieferungen aus Grenzwasserkraftwerken, so-

weit das Stromabkommen dies zulässt und es zur Sicherstellung der jeweiligen Ho-

heitsanteile nötig ist.

5

Aufgehoben

Gliederungstitel nach Art. 17c

2

b

bis

. Abschnitt: Aggregierung zur Laststeuerung

Art. 17c

bis

1

Endverbraucher und Erzeuger, die mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet

sind, können mit einem Aggregator ihrer Wahl Verträge schliessen, in denen geregelt

ist, dass der Elektrizitätsbezug oder die Elektrizitätserzeugung verschiedener Endver-

braucher oder Erzeuger zum Kauf, zum Verkauf oder zur Versteigerung auf einem

Elektrizitätsmarkt gebündelt wird (Aggregierungsverträge).

2

Endverbrauchern, die einen Vertrag mit unabhängigen Aggregatoren geschlossen

haben, dürfen von ihren Lieferanten und Grundversorgern keine unangemessenen

Zahlungen, Sanktionen oder sonstigen missbräuchlichen vertraglichen Beschränkun-

gen auferlegt werden.

3

Die Endverbraucher und die Erzeuger können verlangen, dass der Aggregator ihnen

die sie betreffenden Daten über die Laststeuerung und über den gelieferten, verkauften

und versteigerten Strom zur Verfügung stellt.

4

Bei einem Wechsel des Aggregators ist Artikel 4

d

sinngemäss anwendbar.

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Art. 17e Abs. 2

2

Zur Deckung des verbleibenden Elektrizitätsbedarfs können die Endverbraucher ih-

ren Anspruch auf freie Lieferantenwahl und auf die Grundversorgung selbstständig

geltend machen.

Art. 18 Abs. 3

bis

, 4

bis

, 6

bis

, 7 und 8

3bis

Ein Elektrizitätsversorgungsunternehmen darf weder allein noch als Teil eines

Konzerns eine Aktienmehrheit an der Netzgesellschaft halten.

4bis

Aufgehoben

6bis

Der Verwaltungsrat übt die Aufgaben des Aufsichtsorgans nach Artikel 49 der

Richtlinie (EU) 2019/944 aus.

7

Die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung dürfen nicht Organen

von Elektrizitätsversorgungsunternehmen angehören, die an der Netzgesellschaft be-

teiligt sind. Ein Elektrizitätsversorgungsunternehmen darf aber eine Person in den

Verwaltungsrat der Netzgesellschaft entsenden, die dort einzig das Elektrizitätsver-

sorgungsunternehmen vertritt, im Übrigen aber nicht für dieses tätig ist.

8

Der Bundesrat erlässt in Übereinstimmung mit den Artikeln 46–50 der Richtlinie

(EU) 2019/944 weitere Bestimmungen, um die Unabhängigkeit der Netzgesellschaft

von Elektrizitätsversorgungsunternehmen, die an ihr beteiligt sind, zu gewährleisten,

insbesondere:

a.

Karenzfristen für Mitglieder von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung;

b.

Beschränkungen von Beteiligungen der Beschäftigten der Netzgesellschaft;

c.

Unvereinbarkeiten von gemeinsamen Nutzungen von Einrichtungen und Sys-

temen und von der Erbringung von gegenseitigen Dienstleistungen.

Art. 19 Abs. 1 und 1

bis

1

Die Statuten enthalten nebst den Bestimmungen zu den aktienrechtlichen Vorgaben

insbesondere Bestimmungen zu:

a.

den Aufgaben des Verwaltungsrats als Aufsichtsorgan;

b. einem allfälligen Ausschuss, der strategische Fragen und Aufgaben behandelt,

die nicht beim Verwaltungsrat angesiedelt sind; einem solcher Ausschuss dür-

fen nur Personen angehören, die unabhängig von Elektrizitätsversorgungsun-

ternehmen sind, die an der Netzgesellschaft beteiligt sind;

c. dem Recht der Kantone, zwei Vertreterinnen und Vertreter in den Verwal-

tungsrat abzuordnen; es ist eine ausgewogene Vertretung der Regionen zu be-

rücksichtigen;

d.

einem Gleichbehandlungsprogramm, um Diskriminierungen zu unterbinden;

e. den Einzelheiten des Vorkaufsrechts.

1bis

Bisheriger Abs. 1

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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Art. 22 Abs. 1, 2 Bst. b

bis

, c und d

bis

, Abs. 2

bis

und . 3

1

Die ElCom überwacht die Einhaltung dieses Gesetzes und des Stromabkommens.

Sie trifft die Entscheide und erlässt die Verfügungen, die für den Vollzug dieses Ge-

setzes notwendig sind oder für die sie nach dem Stromabkommen zuständig ist.

2

Sie hat sowohl im Streitfall als auch von Amtes wegen insbesondere folgender Auf-

gaben:

b

bis

. Sie entscheidet über die Anpassung missbräuchlicher Bedingungen in der Er-

satzversorgung.

c.

Sie erteilt die Bewilligungen für die Vergütungen nach Artikel 15

b

Absatz 3

und für Zählerergänzungen nach Artikel 17

a

bis

Absatz 8 und entscheidet über

die Verwendung der Einnahmen aus dem marktorientierten Zuteilungsverfah-

ren nach Artikel 17 Absatz 1.

d

bis

. Betreffend die Organisation und die Unabhängigkeit der nationalen Netzge-

sellschaft nach den Artikeln 46–50 der Richtlinie (EU) 2019/944

9

ist sie zu-

ständig für:

1. deren Benennung und Zertifizierung,

2. die Ausübung der erforderlichen Befugnisse wie das Erteilen von Geneh-

migungen.

2bis

Die ElCom prüft die von den Netzbetreibern und der nationalen Netzgesellschaft

vorgelegten Mehrjahrespläne. Sie kann Änderungen verlangen und die Massnahmen

nach Artikel 51 Absatz 7 der Richtlinie (EU) 2019/944 ergreifen.

3

Die ElCom beobachtet und überwacht die Entwicklung der Elektrizitätsmärkte im

Hinblick auf eine sichere und erschwingliche Versorgung in allen Landesteilen. Sie

überprüft zu diesem Zweck insbesondere den Zustand und den Unterhalt des Übertra-

gungsnetzes, die regionale Ausgewogenheit der Investitionen der nationalen Netzge-

sellschaft sowie die Investitionen in die Erzeugungs- und Speicherkapazitäten.

Art. 22b

Monitoring

1

Die ElCom führt im Rahmen ihrer Aufsichtsfunktion ein Monitoring durch über:

a.

den Grad und die Wirksamkeit der Marktöffnung;

b.

die Anwendung von restriktiven Vertragspraktiken, mit denen Endverbrau-

cher daran gehindert werden können, gleichzeitig mit mehreren Lieferanten

Verträge abzuschliessen;

c.

die Häufigkeit von Lieferantenwechseln;

9

Richtlinie (EU) 2019/944 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juni 2019

über gemeinsame Vorschriften für den Elektrizitätsbinnenmarkt und zur Änderung der

Richtlinie 2012/27/EU (Neufassung), in der für die Schweiz gemäss Anhang I des Strom-

abkommens (SR....) jeweils verbindlichen Fassung.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

14 / 26

d.

die Preise für Haushaltskunden, das Verhältnis zwischen Haushalts- und

Grosshandelspreisen, die Auswirkungen von Stromprodukten mit dynami-

schen Strompreisen;

e. die Beanstandungen von Haushaltskunden;

f.

die Fortschritte beim Ausbau eines intelligenten Netzes durch die Netzbetrei-

ber;

g.

Hindernisse, die den Eigenverbrauch, Zusammenschlüsse zum Eigenver-

brauch und lokale Elektrizitätsgemeinschaften erschweren.

2

Beobachtet die ElCom restriktive Vertragspraktiken, so informiert sie die Wettbe-

werbskommission.

3

Die ElCom orientiert den Bundesrat alle zwei Jahre über die Ergebnisse des Moni-

torings. Zeigt sich, dass die Ausgestaltung der Grundversorgung einem wettbewerbs-

orientierten Elektrizitätsmarkt nicht förderlich ist, so ergreift der Bundesrat die erfor-

derlichen Massnahmen.

4

Der Bundesrat kann das Monitoring auf weitere Gebiete ausdehnen, die der Aufsicht

der ElCom unterstehen.

Gliederungstitel nach Art. 23

4

a

. Kapitel: Weitere Massnahmen im Zusammenhang mit der Marktöff-

nung

Art. 23a

Vergleichsinstrument

1

Die ElCom stellt den Endverbrauchern mit einem Jahresverbrauch von weniger als

100 MWh ein Instrument zur Verfügung, mit dem sie die Angebote für Liefer- und

Abnahmeverträge, einschliesslich der Angebote in der Grundversorgung, unentgelt-

lich vergleichen können (Vergleichsinstrument).

2

Der Bundesrat legt die Anforderungen an die Funktionalitäten des Vergleichsinstru-

ments fest. Er kann die Lieferanten verpflichten, der ElCom die Informationen zu ih-

ren Angeboten, die für den Betrieb des Vergleichsinstruments erforderlich sind, zu

übermitteln und diese fortlaufend zu aktualisieren.

Art. 23b

Ombudsstelle

1

Der Bundesrat bezeichnet eine Ombudsstelle, die:

a.

bei Streitigkeiten über die Einhaltung dieses Gesetzes, die Abnahme- und die

Vergütungspflicht sowie den Eigenverbrauch vermittelt;

b.

die Endverbraucher über ihre Rechte informiert.

2

Die Endverbraucher können die Ombudsstelle bei Streitigkeiten mit Unternehmen

der Elektrizitätswirtschaft anrufen. Ruft ein Endverbraucher mit Anspruch auf die

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

15 / 26

Grundversorgung die Ombudsstelle an, so muss das Unternehmen der Elektrizitäts-

wirtschaft am Vermittlungsverfahren teilnehmen.

3

Ruft ein Endverbraucher die Ombudsstelle an, so zahlt er eine Bearbeitungspau-

schale. Die Gegenpartei trägt die Verfahrenskosten abzüglich der Bearbeitungspau-

schale.

4

Die Ombudsstelle kann den Parteien einen Vermittlungsvorschlag unterbreiten. Der

Vorschlag ist für die Parteien nicht bindend.

5

Die Ombudsstelle veröffentlicht jährlich einen Tätigkeitsbericht. Werden wiederholt

Fälle vor die Ombudsstelle gebracht, die dieselben Unternehmen betreffen und die auf

gleichgelagerten Sachverhalten basieren, so kann sie darin Name und Adresse dieser

Unternehmen nennen und die behandelten Fälle beschreiben.

Art. 23c

Auswirkungen der Marktöffnung auf die Arbeitsbedingungen

1

Die ElCom beobachtet während den ersten zehn Jahren nach Inkrafttreten des Strom-

abkommens die Auswirkungen der Marktöffnung auf die Arbeitsbedingungen im

Elektrizitätsmarkt. Sie erstattet dem Bundesrat darüber Bericht, erstmals spätestens

nach vier Jahren, anschliessend mindestens alle drei Jahre.

2

Beobachtet sie erhebliche negative Auswirkungen, so trifft der Bundesrat geeignete

Massnahmen.

Gliederungstitel nach Art. 23c

4

b

. Kapitel: Pilotprojekte

Art. 23d

Bisheriger Art. 23a

Gliederungstitel nach Art. 24

6. Kapitel: Auskunftspflicht, Umgang mit Daten, Rechtsverhältnisse

und Aufsichtsabgabe

Art. 25 Abs. 1

1

Die Unternehmen der Elektrizitätswirtschaft, die Betreiber von Strombörsen, der

Datenplattformbetreiber und die Ombudsstelle sind verpflichtet, den zuständigen Be-

hörden die für den Vollzug dieses Gesetzes, einschliesslich seiner Weiterentwicklung,

erforderlichen Auskünfte zu erteilen und die notwendigen Unterlagen zur Verfügung

zu stellen.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

16 / 26

Art. 26a

Rechtsverhältnisse und Rechtsweg

1

Verträge nach diesem Gesetz unterstehen dem Privatrecht. Streitigkeiten aus den

Verträgen werden durch die Zivilgerichte beurteilt.

2

Die Zuständigkeiten der ElCom bleiben vorbehalten.

Art. 29 Abs. 1 Bst. b und f

bis

1

Mit Busse bis zu 100 000 Franken wird bestraft, wer vorsätzlich:

b.

die buchhalterische Entflechtung (Art. 10 Abs. 2 Bst. a) oder die rechtliche

oder organisatorische Entflechtung (Art. 10 Abs. 3) der Netzbereiche nicht

oder falsch vornimmt, das Verbot zur Querfinanzierung missachtet (Art. 10

Abs. 2 Bst. a) oder Informationen aus dem Netzbetrieb für andere Tätigkeits-

bereiche nutzt (Art. 10 Abs. 2 Bst. b);

f

bis

. Energie aus einem Abruf der Energiereserve mit Gewinn verkauft (Art. 8

b

Abs. 6);

Art. 33d

Übergangsbestimmung zur Änderung vom ….

1

Die Verteilnetzbetreiber müssen die Entflechtungsvorgaben nach Artikel 10 Ab-

satz 3 spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten der Änderung vom …erfüllen. Vorbehal-

ten bleibt Absatz 2.

2

Für Verteilnetzbetreiber mit mehr als 100 000 Endverbrauchern, die öffentlich-

rechtlich organisiert sind, gilt eine Frist von drei Jahren.

3. Bundesgesetz vom 21. März 2025

10

über die Aufsicht und

Transparenz in den Energiegrosshandelsmärkten

Ersatz von Ausdrücken

1

Im ganzen Erlass wird

«Teilnehmer am Schweizer Markt»

ersetzt durch

«Teilneh-

mer am Schweizer Gasmarkt»

, mit den nötigen grammatikalischen Anpassungen.

2

Im ganzen Erlass wird

«Teilnehmer am europäischen Markt»

ersetzt durch

«Teil-

nehmer am europäischen Gasmarkt»

, mit den nötigen grammatikalischen Anpassun-

gen.

3

Im ganzen Erlass wird

«Vermittler am Schweizer Markt»

ersetzt durch

«Vermittler

am Schweizer Gasmarkt»

, mit den nötigen grammatikalischen Anpassungen.

10

BBl

2025

1102

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

17 / 26

4

Im ganzen Erlass wird

«schweizerisches Energiegrosshandelsprodukt»

ersetzt durch

«schweizerisches Gasgrosshandelsprodukt

», mit den nötigen grammatikalischen An-

passungen.

5

In den Artikeln 4 Absatz 1, 5 Absatz 3, 12 Absatz 1 Buchstabe a, 16 Absatz 2 Buch-

stabe c, 18 Absatz 2 sowie 20 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 und Absatz 2 wird

«Ener-

giegrosshandelsmarkt»

ersetzt durch

«Gasgrosshandelsmarkt

», mit den nötigen gram-

matikalischen Anpassungen.

6

Im ganzen Erlass wird

«unzulässiges Marktverhalten»

ersetzt durch

«unzulässiges

Marktverhalten am Gasgrosshandelsmarkt»

, mit den nötigen grammatikalischen An-

passungen.

Art. 1 Abs. 1 Einleitungssatz, 2 und 3

1

Mit diesem Gesetz sollen die Aufsicht über die Gas- und die Stromgrosshandels-

märkte (Energiegrosshandelsmärkte) sowie die Transparenz dieser Märkte gestärkt

werden, um:

2

Dieses Gesetz regelt insbesondere:

a.

für die Gasgrosshandelsmärkte:

1.

die Pflichten der Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt, der Teilnehmer

am europäischen Gasmarkt sowie der Vermittler am Schweizer Gas-

markt,

2.

den Umgang mit unzulässigem Marktverhalten an diesen Märkten,

3.

die Aufsicht über diese Märkte zur Verhinderung von unzulässigem

Marktverhalten an diesen Märkten;

b.

für die Stromgrosshandelsmärkte:

1.

die Einzelheiten bettreffend der in der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

11

vorgesehen Pflichten und Verbote für die Teilnehmer am Strommarkt

und die Vermittler am Strommarkt,

2.

die Sanktionen in den Fällen, in denen den in der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011 vorgesehenen Pflichten nicht nachgekommen und die in

der genannten Verordnung vorgesehenen Verboten nicht eingehalten

werden.

3

Es bezeichnet die schweizerische Behörde, welche für die Aufsicht über die Strom-

grosshandelsmärkte zuständig ist und welche die Aufgaben wahrnimmt, die nach der

Verordnung (EU) Nr. 1227/2011 der nationalen Regulierungsbehörde obliegen.

11

Verordnung (EU) Nr. 1227/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates vom

25. Oktober 2011 über die Integrität und Transparenz des Energiegrosshandelsmarkts, zu-

letzt geändert durch Verordnung (EU) 2024/1106, in der für die Schweiz gemäss An-

hang 1 des Stromabkommens (SR ...) jeweils verbindlichen Fassung.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

18 / 26

Art. 2

Persönlicher und sachlicher Geltungsbereich

1

Dieses Gesetz gilt für die folgenden natürlichen Personen und juristischen Personen

des privaten oder öffentlichen Rechts, die auf Gasgrosshandelsmärkten in der Schweiz

oder in der Europäischen Union (EU) tätig sind:

a.

Personen mit Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz oder im Ausland, die auf

solchen Märkten Transaktionen abschliessen oder Handelsaufträge erteilen,

die schweizerische Gasgrosshandelsprodukte betreffen (Teilnehmer am

Schweizer Gasmarkt);

b.

Personen mit Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz, die auf solchen Märkten

Transaktionen abschliessen oder Handelsaufträge erteilen, die europäische

Gasgrosshandelsprodukte betreffen (Teilnehmer am europäischen Gasmarkt);

c.

Personen, die auf solchen Märkten gewerbsmässig Transaktionen mit schwei-

zerischen Gasgrosshandelsprodukten vermitteln (Vermittler am Schweizer

Gasmarkt).

2

Es gilt zudem für die folgenden natürliche Personen und juristische Personen des

privaten oder öffentlichen Rechts, die aufgrund ihrer Tätigkeiten auf Stromgrosshan-

delsmärkten in der Schweiz oder in der EU der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

12

unterstehen:

a.

Personen mit Wohnsitz oder Sitz in der Schweiz oder im Ausland, die auf

solchen Märkten Transaktionen abschliessen oder Handelsaufträge erteilen,

die Stromgrosshandelsprodukte betreffen (Teilnehmer am Strommarkt);

b.

Personen, die auf solchen Märkten gewerbsmässig Transaktionen mit Strom-

grosshandelsprodukten vermitteln (Vermittler am Strommarkt).

3

Es gilt nicht für unzulässiges Marktverhalten an den Gasgrosshandelsmärkten, das

zugleich gegen das Finanzmarktinfrastrukturgesetz vom 19. Juni 2015

13

(FinfraG)

verstösst.

Art. 3 Abs. 1 Bst. a–b

ter

1

Im Sinn dieses Gesetzes gelten als:

a.

Gasgrosshandelsmarkt:

Markt, auf dem schweizerische Gasgrosshandelspro-

dukte oder europäische Gasgrosshandelsprodukte direkt oder über einen Ver-

mittler gehandelt werden;

a

bis

.

Stromgrosshandelsmarkt:

Markt, auf dem Stromgrosshandelsprodukte direkt

oder über einen Vermittler gehandelt werden;

b.

schweizerisches Gasgrosshandelsprodukt

:

1.

Vertrag über die Lieferung von Gas in der Schweiz; Verträge über die

Lieferung von Gas an Endverbraucherinnen und Endverbraucher in der

Schweiz sind nur eingeschlossen, wenn diese einen bedeutenden Einfluss

12

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

13

SR

958.1

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

19 / 26

auf die Preise von schweizerischen Gasgrosshandelsprodukten haben

können,

2

Vertrag über die Verteilung von Gas an Endverbraucherinnen und End-

verbraucher in der Schweiz, die einen bedeutenden Einfluss auf die

Preise von schweizerischen Gasgrosshandelsprodukten haben können,

3.

Vertrag über den Transport von Gas innerhalb der Schweiz, durch oder

in die Schweiz oder von der Schweiz ins Ausland,

4.

Vertrag über die Speicherung von Gas in der Schweiz,

5.

Derivat auf Gas, das in der Schweiz erzeugt, gehandelt, gespeichert oder

geliefert wird, oder auf den Transport von Gas innerhalb der Schweiz,

durch oder in die Schweiz oder von der Schweiz ins Ausland;

b

bis

.

europäisches Gasgrosshandelsprodukt:

Energiegrosshandelsprodukt im Sinn

der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

14

, das ausschliesslich Gas betrifft;

b

ter

.

Stromgrosshandelsprodukt:

Energiegrosshandelsprodukt im Sinn der Verord-

nung (EU) Nr. 1227/2011, das ausschliesslich Strom betrifft;

Gliederungstitel vor Art. 4

2. Abschnitt:

Pflichten der Teilnehmer am Gasmarkt und der Vermittler am

Gasmarkt sowie Zulassung von Plattformen für Insiderinformationen

und von Meldemechanismen

Art. 4 Abs. 7

7

Er kann überdies Ausnahmen von der Registrierungspflicht vorsehen, insbesondere

für Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt oder Teilnehmer am europäischen Gasmarkt,

die nur Transaktionen abschliessen oder Handelsaufträge erteilen, die Verträge nach

Artikel 11 Absatz 9 Buchstaben c und d betreffen.

Art. 7 Abs. 3 Bst. a

3

Die Veröffentlichungspflicht gilt als erfüllt, wenn die Insiderinformationen nach

Absatz 1 bereits veröffentlicht wurden:

a.

durch einen anderen Marktteilnehmer auf einer nach Artikel 8 zugelassenen

Plattform für Insiderinformationen;

Art. 8 Abs. 2

2

Absatz 1 Buchstabe c gilt nicht für die Betreiber von schweizerischen Gastrans-

portnetzen, wenn sie schweizerische Gasgrosshandelsprodukte ausschliesslich zur

14

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

20 / 26

Deckung direkter physischer Verluste infolge ungeplanter Nichtverfügbarkeiten er-

werben oder veräussern.

Art. 12 Abs. 3 Einleitungssatz und Bst. a, 7 sowie 11 Bst. b und d

3

Die Teilnehmer am europäischen Gasmarkt müssen die Informationen, die sie ge-

mäss den Regelungen der EU den Behörden der EU oder eines EU-Mitgliedstaates

zur Verfügung stellen müssen, gleichzeitig und in identischer Form der ElCom über-

mitteln, namentlich:

a.

Angaben über ihre Transaktionen und Handelsaufträge auf den Energiegross-

handelsmärkten, die europäische Gasgrosshandelsprodukte betreffen;

7

Aufgehoben

11

Er kann Ausnahmen von der Übermittlungspflicht vorsehen für Endverbraucherin-

nen und Endverbraucher in Bezug auf Verträge nach Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe b

Ziffern 1, 2 und 4. Er kann überdies Ausnahmen von der Übermittlungspflicht vorse-

hen für Transaktionen und Handelsaufträge betreffend insbesondere:

b.

Aufgehoben

d.

Verträge über die Speicherung von Gas in einer Anlage mit beschränkter Spei-

cherkapazität;

Art. 19 Abs. 3

3

Absatz 1 Buchstaben a und c ist nicht anwendbar auf Informationen, die von den

Betreibern von schweizerischen Gastransportnetzen beim Kauf von Gas zur Gewähr-

leistung eines sicheren, leistungsfähigen und effizienten Netzbetriebs verwendet wer-

den.

Gliederungstitel nach Art. 20

3

a

. Abschnitt:

Für die Teilnehmer und die Vermittler am Strommarkt geltende

Pflichten sowie unzulässiges Marktverhalten an den

Stromgrosshandelsmärkten

Art. 20a

1

Die Teilnehmer am Strommarkt und die Vermittler am Strommarkt müssen die in

der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

15

vorgesehenen Pflichten und Verbote einhalten,

insbesondere:

15

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

21 / 26

a.

das Verbot der Marktmanipulation nach den Artikeln 2 Nummern 2 und 3 und

Artikel 5 dieser Verordnung sowie das Verbot von Insider-Handel nach Arti-

kel 3 der genannten Verordnung (unzulässiges Marktverhalten am Strom-

grosshandelsmarkt).

b.

die Pflicht zur Veröffentlichung von Insiderinformationen nach Artikel 4 der

genannten Verordnung;

c.

die Zulassung und die Beaufsichtigung der Plattformen für Insiderinformati-

onen nach Artikel 4

a

und die Genehmigung und Beaufsichtigung der re-

gistrierten Meldemechanismen nach Artikel 9

a

der genannten Verordnung;

d.

den algorithmischen Handel nach Artikel 5

a

der genannten Verordnung, ein-

schliesslich des direkten elektronischen Zugangs;

e.

die Datenerhebung nach Artikel 8 Absätze 1, 1

a

und 3–5 der genannten Ver-

ordnung, die durch die Verordnung (EU) Nr. 1348/2014

16

umgesetzt wird;

f.

die Registrierung der Marktteilnehmer nach Artikel 9 Absätze 1, 4 und 5 der

genannten Verordnung;

g.

Pflichten für Personen, die beruflich Transaktionen arrangieren oder ausfüh-

ren nach Artikel 15 Absätze 1–4 der genannten Verordnung;

2

Der Bundesrat kann im Rahmen der Verordnungen (EU) Nr. 1227/2011 und (EU)

Nr. 1348/2014 die Einzelheiten regeln und für die Teilnehmer am Strommarkt und die

Vermittler am Strommarkt Ausnahmen von den Pflichten und dem Verbot von unzu-

lässigem Marktverhalten an den Stromgrosshandelsmärkten vorsehen.

Gliederungstitel vor Art. 21

4. Abschnitt:

Aufgaben der ElCom und Datenbearbeitung

Art. 21 Abs. 1–3

1

Die ElCom übt die Aufsicht über die Gasgrosshandelsmärkte nach diesem Gesetz

aus. Sie überwacht die Einhaltung dieses Gesetzes, trifft die Entscheide und erlässt

die Verfügungen, die für den Vollzug dieses Gesetzes notwendig sind.

2

Sie nimmt die Aufgaben wahr, die nach der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

17

der

nationalen Regulierungsbehörde obliegen. Sie stellt sicher, dass die Pflichten und die

Verbote nach der genannten Verordnung eingehalten und ausgeübt werden, und sie

trifft die Entscheide und erlässt die Verfügungen, die dafür notwendig sind.

16

Durchführungsverordnung (EU) Nr. 1348/2014 der Kommission vom 17. Dezember 2014

über die Datenmeldung gemäss Artikel 8 Absätze 2 und 6 der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011 des Europäischen Parlaments und des Rates über die Integrität und Trans-

parenz des Energiegrosshandelsmarkts, in der für die Schweiz gemäss Anhang 1

des Stromabkommens (SR ...) jeweils verbindlichen Fassung.

17

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

22 / 26

3

Sie beobachtet und überwacht die Entwicklung der Gas- und der Stromgrosshan-

delsmärkte im Hinblick auf eine sichere und erschwingliche Versorgung in der

Schweiz. In diesem Rahmen ist sie insbesondere dazu berechtigt, die Informationen

zu verwenden, die ihr nach diesem Gesetz und nach der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011 übermittelt wurden.

Art. 23 Abs. 2 und 3

2

Zudem erhebt die ElCom von den Teilnehmern am Schweizer Gasmarkt jährlich

eine Aufsichtsabgabe für die Kosten der Aufsicht über den Gasgrosshandelsmarkt, die

durch die Gebühren nicht gedeckt sind.

3

Die Aufsichtsabgabe der Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt wird nach dem Volu-

men der Transaktionen und Handelsaufträge mit schweizerischen Gasgrosshandels-

produkten festgesetzt.

Art. 24 Abs. 1 Einleitungssatz sowie Abs. 2 Bst. a

bis

und b

1

Für die Erfüllung ihrer Aufgaben nach diesem Gesetz sowie der Aufgaben, die ihr

aufgrund der Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

18

obliegen, kann die

ElCom Personendaten und Daten juristischer Personen bearbeiten, einschliesslich fol-

gender besonders schützenswerter Personendaten und besonders schützenswerter Da-

ten juristischer Personen:

2

Sie darf dies:

a

bis

. zur Erfüllung der Aufgaben, die ihr nach der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

als nationaler Regulierungsbehörde obliegen;

b.

zur Durchführung von Verfahren nach diesem Gesetz und nach der Verord-

nung (EU) Nr. 1227/2011;

Art. 25

Auskunftspflicht

Folgende Personen müssen der ElCom alle Auskünfte erteilen und ihr alle Unterlagen

zur Verfügung stellen, die sie für die Erfüllung ihrer Aufgaben benötigt:

a.

für den Gasgrosshandelsmarkt: die Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt, die

Teilnehmer am europäischen Gasmarkt, die Vermittler am Schweizer Gas-

markt, die Betreiber der Plattformen für Insiderinformationen und die Inha-

ber der Zulassung von Meldemechanismen nach diesem Gesetz;

b.

für den Stromgrosshandelsmarkt: die Teilnehmer am Strommarkt und die

Vermittler am Strommarkt nach diesem Gesetz sowie die Plattformen für

Insiderinformationen und die Inhaber der Zulassung von Meldemechanis-

men nach der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

19

.

18

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

19

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

23 / 26

Art. 26

Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes

Stellt die ElCom unzulässiges Marktverhalten an den Energiegrosshandelsmärkten

oder einen Verstoss gegen die Pflichten nach diesem Gesetz oder der Verordnung

(EU) Nr. 1227/2011

20

fest, so sorgt sie für die Wiederherstellung des ordnungsgemäs-

sen Zustandes.

Art. 27

Feststellungsverfügung

Stellt die ElCom schwerwiegendes unzulässiges Marktverhalten an den Energiegross-

handelsmärkten oder einen schweren Verstoss gegen die Pflichten nach diesem Ge-

setz oder der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

21

fest und müssen keine Massnahmen

zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustandes angeordnet werden, so kann

sie eine Feststellungsverfügung erlassen.

Art. 28 Abs. 1

1

Die ElCom kann den Gegenwert des Gewinns oder des vermiedenen Verlusts ein-

ziehen, der durch schwerwiegendes unzulässiges Marktverhalten an den Ener-

giegrosshandelsmärkten oder durch einen schweren Verstoss gegen die Pflichten nach

diesem Gesetz oder der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

22

realisiert wurde.

Art. 29 Abs. 1

1

Stellt die ElCom schwerwiegendes unzulässiges Marktverhalten an den Ener-

giegrosshandelsmärkten oder einen schweren Verstoss gegen die Pflichten nach die-

sem Gesetz oder der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

23

fest, so kann sie der verant-

wortlichen Person die Tätigkeit in leitender Stellung bei einem Teilnehmer am

Schweizer Gasmarkt, einem Vermittler am Schweizer Gasmarkt, einem Teilnehmer

am Strommarkt oder einem Vermittler am Strommarkt verbieten.

Art. 30

Tätigkeitsverbot

Zeigt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter eines Teilnehmers am Schweizer Gas-

markt, eines Vermittlers am Schweizer Gasmarkt, eines Teilnehmers am Strommarkt

oder eines Vermittlers am Strommarkt ein schwerwiegendes unzulässiges Marktver-

halten an den Energiegrosshandelsmärkten oder verletzt sie oder er die Pflichten nach

diesem Gesetz oder der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

24

schwer, so kann die El-

Com ihr oder ihm die Tätigkeit im Handel mit schweizerischen Gas- und Stromgross-

handelsprodukten oder als Kundenberaterin oder Kundenberater befristet oder im Fall

einer Wiederholung dauernd verbieten.

20

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

21

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

22

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

23

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

24

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

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der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

24 / 26

Art. 30a

Gemeinsame Bestimmungen

1

Unzulässiges Marktverhalten an den Grosshandelsmärkten und Verstösse gegen die

Pflichten nach dem 2. Abschnitt werden von der ElCom untersucht.

2

Unter Vorbehalt von Absatz 3 werden unzulässiges Marktverhalten an den Strom-

grosshandelsmärkten und Verstösse gegen die Pflichten nach der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011

25

von der ElCom untersucht.

3

Marktverhalten und Verstösse nach Absatz 2 mit Auswirkungen auf die Schweiz

und mindestens einen EU-Mitgliedstaat gemäss Artikel 13 Absätze 5–8 der Verord-

nung (EU) Nr. 1227/2011 werden nach dem in Artikel 13 Absatz 8

a

der genannten

Verordnung festgelegten Verfahren untersucht.

Art. 31 Abs. 1 und 1

bis

1

Ein Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt, ein Teilnehmer am europäischen Gas-

markt oder ein Vermittler am Schweizer Gasmarkt, der ein schwerwiegendes unzu-

lässiges Marktverhalten an den Gasgrosshandelsmärkten zeigt, wird mit einem Betrag

bis zu 15 Prozent des gesamten in der Schweiz erzielten Vorjahresumsatzes belastet.

1

bis

Ein Teilnehmer am Strommarkt oder ein Vermittler am Strommarkt, der gegen Ar-

tikel 3 oder 5 der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

26

verstösst, wird im Falle von na-

türlichen Personen mit einem Betrag bis zu 5 Millionen Franken oder im Falle von

juristischen Personen mit einem Betrag bis zu 15 Prozent des gesamten Vorjahresum-

satzes belastet.

Art. 32 Sachüberschrift sowie Abs. 1

bis

und 3

Sanktionen bei schweren Verstössen

1

bis

Ein Teilnehmer am Strommarkt oder ein Vermittler am Strommarkt, der gegen Ar-

tikel 4 oder 15 der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

27

verstösst, wird im Falle von

natürlichen Personen mit einem Betrag bis zu 1 Million Franken oder im Falle von

juristischen Personen mit einem Betrag bis zu 2 Prozent des gesamten Vorjahresum-

satzes belastet.

3

Ein Teilnehmer am Strommarkt, der gegen Artikel 8 oder 9 der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011 verstösst, wird mit einem Betrag bis zu 500 000 Franken oder 1 Pro-

zent des gesamten Vorjahresumsatzes belastet.

Art. 33

Gemeinsame Bestimmungen

1

Verstösse nach den Artikeln 31 und 32 werden unter Vorbehalt von Absatz 3 vom

Fachsekretariat der ElCom zusammen mit dem Präsidium oder dem Vizepräsidium

untersucht. Die ElCom entscheidet.

25

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

26

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

27

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

25 / 26

2

Bei Verstössen, die von der ElCom untersucht werden, richtet sich das Verfahren

nach dem Verwaltungsverfahrensgesetz vom 20. Dezember 1968

28

(VwVG). Es muss

eröffnet werden:

a.

im Fall von Artikel 31: spätestens sieben Jahre nach dem Zeitpunkt des un-

zulässigen Marktverhaltens;

b.

im Fall von Artikel 32: spätestens fünf Jahre nach dem Zeitpunkt, an dem

die Pflicht hätte erfüllt werden müssen.

3

Verstösse nach den Artikeln 31 Absatz 1

bis

und 32 Absätze 1

bis

und 3 mit Auswir-

kungen auf die Schweiz und mindestens einen EU-Mitgliedstaat gemäss Artikel 13

Absätze 5–8 der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

29

werden nach dem in Artikel 13

Absatz 8

a

der genannten Verordnung festgelegten Verfahren untersucht.

Art. 34 Abs. 1 erster Satz und Abs. 3 Bst. a

1

Stellt die ElCom schwerwiegendes unzulässiges Marktverhalten an den Ener-

giegrosshandelsmärkten oder einen schweren Verstoss gegen die Pflichten nach die-

sem Gesetz oder der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

30

fest, so kann sie ihre Endver-

fügung nach Eintritt der Rechtskraft in elektronischer Form oder in Papierform

veröffentlichen.

3

Die ElCom stellt sicher, dass:

a.

wirtschaftlich sensible Informationen, die insbesondere Transaktionen, Han-

delsaufträge, Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt, Teilnehmer am europäi-

schen Gasmarkt oder Teilnehmer am Strommarkt betreffen, nicht veröffent-

licht werden und nicht hergeleitet werden können; und

Art. 40 Abs. 5

5

Vorbehalten bleiben internationale Vereinbarungen über den Datenaustausch betref-

fend die Integrität und Transparenz der Energiegrosshandelsmärkte, insbesondere das

Stromabkommen.

Art. 42 Abs. 1 Einleitungssatz

1

Ein Teilnehmer am Schweizer Gasmarkt, ein Teilnehmer am europäischen Gas-

markt, ein Vermittler am Schweizer Gasmarkt, ein Teilnehmer am Strommarkt oder

ein Vermittler am Strommarkt kann Informationen an ausländische Aufsichtsbehör-

den für die Energiegrosshandelsmärkte übermitteln, sofern:

Art. 44 Abs. 1 Einleitungssatz und Bst. a und c sowie Abs. 3 und 4

1

Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wird bestraft, wer als Organ

oder als Mitglied eines Leitungs- oder Aufsichtsorgans eines Teilnehmers am Schwei-

28

SR

172.021

29

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

30

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.

Genehmigung und Umsetzung des Abkommens zwischen

«%ASFF_YYYY_ID»

der Schweiz und der EU über Elektrizität. BB

26 / 26

zer Gasmarkt, eines Teilnehmers am Strommarkt oder einer den Teilnehmer am

Schweizer Gasmarkt oder den Teilnehmer am Strommarkt beherrschenden oder von

ihm beherrschten Gesellschaft oder als eine Person, die aufgrund ihrer Beteiligung am

Kapital eines Unternehmens oder aufgrund ihrer Tätigkeit Zugang zu Insiderinforma-

tionen nach diesem Gesetz oder nach der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011

31

hat, sich

oder einer anderen Person einen Vermögensvorteil verschafft, indem er eine solche

Insiderinformation:

a.

dazu ausnützt, um schweizerische Gasgrosshandelsprodukte oder Stromgross-

handelsprodukte zu erwerben oder zu veräussern;

c.

dazu ausnützt, um einer anderen Person eine Empfehlung abzugeben zum Er-

werb oder zur Veräusserung von schweizerischen Gasgrosshandelsprodukten

oder von Stromgrosshandelsprodukten.

3

Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe wird bestraft, wer sich oder

einer anderen Person einen Vermögensvorteil verschafft, indem er eine Insiderinfor-

mation nach diesem Gesetz oder nach der Verordnung (EU) Nr. 1227/2011 oder eine

darauf beruhende Empfehlung, die ihm von einer Person nach Absatz 1 weitergege-

ben oder abgegeben wurde oder die er sich durch ein Verbrechen oder Vergehen be-

schafft hat, dazu ausnützt, um schweizerische Gas- oder Stromgrosshandelsprodukte

zu erwerben oder zu veräussern.

4

Mit Busse wird bestraft, wer nicht zu den Personen nach den Absätzen 1 und 3 ge-

hört und wer sich oder einer anderen Person einen Vermögensvorteil verschafft, in-

dem er eine Insiderinformation nach diesem Gesetz oder nach der Verordnung (EU)

Nr. 1227/2011 oder eine darauf beruhende Empfehlung dazu ausnützt, um schweize-

rische Gas- oder Stromgrosshandelsprodukte zu erwerben oder zu veräussern.

Art. 45 Abs. 1 Einleitungssatz

1

Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe wird bestraft, wer in der Ab-

sicht, den Preis von schweizerischen Gasgrosshandelsprodukten oder von Strom-

grosshandelsprodukten erheblich zu beeinflussen, um sich oder einer anderen Person

einen Vermögensvorteil zu verschaffen:

31

Siehe Fussnote zu Art. 1 Abs. 2 Bst. b.